Feuerlöscher im Unternehmen: Auswahl, Wartung und Pflicht für Ihre Betriebssicherheit
Sie sind die erste und oft entscheidende Waffe im Kampf gegen einen Entstehungsbrand: Feuerlöscher. Diese tragbaren Löschgeräte sind ein unverzichtbarer Bestandteil jedes betrieblichen Brandschutzes und spielen eine zentrale Rolle bei der Unfallverhütung. Ein schnell und korrekt eingesetzter Feuerlöscher kann einen kleinen Brand löschen, bevor er sich zu einer Katastrophe entwickelt, wodurch Leben, Sachwerte und die Existenz Ihres Unternehmens geschützt werden.
Als Ihr Experte für Betriebssicherheit aus Walsrode (Niedersachsen) erklären wir von Brandschutzheld.com, welche Arten von Feuerlöschern es gibt, wie Sie die richtige Auswahl treffen und welche gesetzlichen Pflichten Sie bei der Wartung erfüllen müssen, um den Gesundheitsschutz Ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten.
Die Pflicht: Warum Feuerlöscher im Unternehmen unverzichtbar sind
Die Bereitstellung von Feuerlöschern ist in Deutschland nicht optional, sondern eine klare gesetzliche Anforderung. Die Betriebssicherheit und der Brandschutz werden durch verschiedene Vorschriften geregelt, die die Mindestausstattung festlegen.
Rechtliche Grundlagen und Anforderungen
- Arbeitsstättenregel (ASR A2.2): Diese Regelung legt fest, dass die Arbeitsstätte mit der erforderlichen Anzahl geeigneter Feuerlöscheinrichtungen auszustatten ist.
- Grundausstattung: Grundsätzlich wird ein Löschmitteleinheiten-Wert (LE) von 6 LE pro 200 m² Grundfläche gefordert. Dieser Wert kann sich je nach Brandgefährdung erhöhen.
- Erreichbarkeit: Die Feuerlöscher müssen leicht erreichbar, gut sichtbar und an den Fluchtwegen platziert werden. Der Weg zum nächsten Feuerlöscher sollte maximal 20 Meter betragen.
Die genaue Anzahl und Art der benötigten Feuerlöscher ergibt sich stets aus der betrieblichen Gefährdungsbeurteilung. Hierbei müssen die spezifischen Brandrisiken (z.B. durch Maschinen, Lagergüter oder Prozesse) berücksichtigt werden.
Die richtige Auswahl: Brandklassen und Löschmittel
Nicht jeder Brand ist gleich, und nicht jeder Feuerlöscher ist für jede Art von Feuer geeignet. Die Auswahl des passenden Löschmittels ist entscheidend für eine erfolgreiche Brandbekämpfung. Deutschland unterscheidet fünf Haupt-Brandklassen:
Die Brandklassen und passenden Löschmittel
| Brandklasse | Brennstoff | Geeignete Feuerlöscher |
|---|---|---|
| A | Feste Stoffe (Holz, Papier, Textilien) | Wasserlöscher, Schaumlöscher |
| B | Flüssige Stoffe (Benzin, Lacke, Öle) | Schaumlöscher, Pulverlöscher, CO2-Löscher |
| C | Gasförmige Stoffe (Propan, Erdgas) | Pulverlöscher (Löschmittel muss unterbrochen werden) |
| D | Metalle (Aluminium, Magnesium) | Metallbrandlöscher (Spezialpulver) |
| F | Speisefette/-öle (in Großküchen) | Fettbrandlöscher |
In den meisten Büroumgebungen sind Schaumlöscher die beste Wahl, da sie effektiv löschen und den geringsten Kollateralschaden (Verschmutzung) anrichten. In Technikräumen sind CO2-Löscher (Kohlendioxid) ideal, da sie rückstandsfrei löschen und elektrische Anlagen nicht beschädigen.
Wartung und Kennzeichnung: Prüffristen einhalten
Ein Feuerlöscher ist nur dann ein zuverlässiges Werkzeug für den Brandschutz, wenn er funktionstüchtig ist. Hier gelten strenge Wartungsfristen, die der Arbeitgeber im Rahmen der Unfallverhütung sicherstellen muss. Die Verantwortung für die Einhaltung liegt beim Unternehmen, die Durchführung erfolgt durch zertifizierte Sachkundige.
Die Wartungspflichten im Detail
- Regelmäßige Prüfung: Feuerlöscher müssen mindestens alle zwei Jahre durch einen Sachkundigen geprüft und gewartet werden (gemäß DIN 14406 Teil 4).
- Sichtprüfung: Der Betreiber sollte die Geräte regelmäßig (z.B. monatlich) auf äußere Schäden, Plombierung und korrekten Standort kontrollieren.
- Kennzeichnung: Jeder Feuerlöscher muss klar mit der entsprechenden Brandklasse gekennzeichnet sein. Der Standort muss gemäß ASR A1.3 mit einem genormten Brandschutzzeichen (
) versehen werden.
Eine lückenlose Dokumentation aller Prüfungen und Wartungen ist essenziell und dient als Nachweis der erfüllten Pflichten gegenüber Berufsgenossenschaften und Versicherungen.
Bedienung und Brandschutzschulung
Der beste Feuerlöscher nützt nichts, wenn die Mitarbeiter im Ernstfall nicht wissen, wie er zu bedienen ist. Deshalb ist die praktische Übung ein Kernbestandteil der Brandschutzschulung und der Ausbildung zum Brandschutzhelfer.
Die Brandschutzhelfer (mindestens 5% der Belegschaft) erhalten eine intensive Schulung, die auch praktische Löschübungen mit verschiedenen Löschern umfasst. Sie sind die einzigen, die im Brandfall zur aktiven Brandbekämpfung eingesetzt werden sollen.
Im Rahmen der jährlichen Brandschutzunterweisung werden alle anderen Mitarbeiter über den Standort und die grundlegende Funktionsweise der Feuerlöscher informiert. Das typische Vorgehen ist die P.A.S.S.-Regel (Pull/Ziehen, Aim/Zielen, Squeeze/Drücken, Sweep/Schwenken).
Das Team von Brandschutzheld.com unterstützt Sie mit praxisnahen Brandschutzschulungen in Walsrode und deutschlandweit, um Ihre Mitarbeiter im Umgang mit den Geräten sicher zu machen und unnötige Schäden sowie den Einsatz einer teuren Brandwache zu verhindern.
Fazit: Vom Löschgerät zum Lebensretter
Feuerlöscher sind mehr als nur Metallzylinder; sie sind ein zentraler Bestandteil der Betriebssicherheit und des Gesundheitsschutzes. Die korrekte Auswahl, die fristgerechte Wartung und die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit diesen Geräten sind unerlässlich. Vertrauen Sie auf die Expertise von Brandschutzheld.com, um sicherzustellen, dass Ihre Löschmittel immer einsatzbereit sind und Ihr Unternehmen bestens geschützt ist.
Häufig gestellte Fragen
Wie oft müssen Feuerlöscher geprüft werden?
Feuerlöscher müssen in Deutschland gemäß DIN 14406 Teil 4 mindestens alle zwei Jahre durch einen zertifizierten Sachkundigen überprüft und gewartet werden. Die Sichtprüfung auf äußere Schäden und Plombierung sollte jedoch in kürzeren Intervallen vom Betreiber selbst durchgeführt werden.
Welche Art von Feuerlöscher ist für ein Büro am besten geeignet?
Für Büros und allgemeine Verwaltungsbereiche, wo meist feste Stoffe (Klasse A) und eventuell elektrische Geräte brennen können, sind in der Regel Schaumlöscher die beste Wahl. Sie löschen effektiv und verursachen weniger Schäden und Verschmutzungen an der Einrichtung als Pulverlöscher.
Was bedeuten die Löschmitteleinheiten (LE)?
Die Löschmitteleinheiten (LE) sind eine Maßeinheit, die die Leistungsfähigkeit eines Feuerlöschers in Bezug auf verschiedene Brandklassen angibt. Die ASR A2.2 fordert eine Grundausstattung von 6 LE pro 200 m² Grundfläche. Die Gefährdungsbeurteilung bestimmt, wie viele LE insgesamt im Betrieb notwendig sind.
Dürfen alle Mitarbeiter einen Feuerlöscher benutzen?
Grundsätzlich ja, aber nur, wenn sie sich dadurch nicht selbst in Gefahr bringen. Zur aktiven Brandbekämpfung im Anfangsstadium werden jedoch speziell die ausgebildeten Brandschutzhelfer herangezogen, die im Umgang mit den Geräten geschult sind und wissen, wann sie den Löschversuch abbrechen müssen.
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